„Sind das die Aufzeichnungen, die von den Drei-n als letztes benutzt wurden?“ Streng blickt Meister Saldor den jungen Scholaren an, der eine kleine Kiste mit Dokumenten an seinen Tisch bringt.
„Ja, Meister“ erwidert der junge Mann und stellt die Kiste auf den großen Tisch vor ihnen. „Kann ich sonst noch etwas für Euch tun,
Meister Saldor?“
Saldor blickt den Scholaren an und nickt dann freundlich. „Hilf mir diese ganzen Papiere und Dokumente zu sichten. Ich will wissen, wohin sie verschwunden sind. Vielleicht finden wir so heraus, was mit dem armen Bert passiert ist!“ Voller Mitleid erinnert er sich an die zutiefst verstörte Akademiewache, die von Reisenden gefunden die erst vor einigen Stunden zu ihnen gebracht worden ist.
Die Stunden vergehen und die Beiden blätterten schweigend durch die Dokumente. „Ich habe etwas“, ruft der Scholar plötzlich und gibt Meister Saldor ein altes, blutiges Tagebuch. „Seht ihr, hier auf einer der letzten Seiten.“
Saldor nimmt das Tagebuch und beginnt zu lesen. „Tief im Neven liegt etwas versteckt“ murmelt er dabei leise vor sich hin. „In einem entlegenen Eck in Salandris“, fügt der junge Scholar eifrig hinzu
„wenn die Berechnungen von Meister Gutenwind korrekt sind und ich seine Aufzeichnungen richtig verstanden habe“.
„Hast du sonst noch weitere Hinweise gefunden mein Junge?“ Saldors Stimme zittert vor Aufregung, vielleicht etwas Wichtiges entdeckt zu haben.
„Wenn ich dem, was hier steht, Glauben schenken darf, dann ist es wohl eine Festung, vielleicht sogar die Ersianders von Hüningen.“
„Diese Narren!“, poltert Meister Saldor los, „sie haben sich in ihrer Neugierde in große Gefahr gebracht! Nur die Götter wissen, was dort auf sie wartet. Los, sammle alles zusammen! Wir müssen ihnen so schnell es geht Hilfe schicken!“
Ruckartig erhebt sich Meister Saldorvon seinem Stuhl. „Ich werde den Rat der Akademie informieren und versuchen, ihnen den Ernst der Situation zu erklären!“
Schon am nächsten Morgen verlassen Boten die Akademie zu Fistan. Viele von ihnen reisen in fremde Länder, um dort das Hilfegesuch der Akademie zu verbreiten, andere haben konkrete Ziele und wenden sich direkt an Freunde und Verbündete. Allen jedoch gemein ist ein Hilferuf, um die vermissten und verschollenen Forscher aus dem vermeintlichen Griff Ersianders von Hüningen zu befreien.“
Währenddessen sieht man einen jungen Scholaren in der Akademie, wie er mit blutigen Seiten das Feuer in der Bibliothek in Gang bringt. Ein düsteres, aber zufriedenes Lächeln umspielt seine Mundwinkel. „Für Euch, mein König“ flüstert er bei jeder Seite,
die er ins Feuer wirft.
https://dl.dropbox.com/u/29252815/Im%20Eisernen%20Griff.pdf
