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Thema: Lieder, Gedichte usw. in Tharandrien Mi Okt 24, 2012 6:36 pm
Die 3 Schwestern des Hauses Sesandril
Es sitzen drei Schwestern im Schlosse drinnen, sie können nicht Ruh und Rast gewinnen, zweihundert Jahr schon müssen sie spinnen, sie müssen spinnen ihr eisgraues Haar, bis daß vergangen dreihundert Jahr – dreihundert Jahr – dreihundert Jahr.
Die erste hat den Vater erschlagen, die andre hat ihre Mutter erschlagen, die jüngste, die faßte die Toten bei den Haaren, bei ihrem schneeweißen Lockenhaar, und stürzte die Leiber in den Brunnen gar – in den Brunnen gar – in den Brunnen gar.
In ihrer Hand verblieben die Locken. Da läuteten traurig alle Glocken; zwei Schwestern wandten sich um erschrocken, die jüngste wand mit ihrer Hand die schneeweißen Locken ums Spindelband – ums Spindelband – ums Spindelband.
»Laßt sausen die Glocken, wir hausen hier innen! es soll uns so wenig abgewinnen, als ich dies schneeweiße Haar werd spinnen. Sind wirs im Hause itzt nicht die Herrn? Trutz, wer uns will Hochzeit verwehrn! Hochzeit verwehrn – Hochzeit verwehrn!«
Sie hielten Hochzeit mit großem Schalle, es eilten der Gäste viel zur Halle, zu erlustieren sich nach Gefallen; Drommeten und Geigen riefen herein, es ward ein groß Rumor und Schrein – Rumor und Schrein – Rumor und Schrein.
Drei güldne Kronen trugen die Bräute, als sie den Weg zur Kirche beschreiten, alle Glocken huben von selbst an zu läuten: Da kam ein starker Donnerschlag, wie Nacht so schwarz ward da der Tag – ward da der Tag – ward da der Tag.
Das Schloß versank im Erdengrunde, Dorchadas schrie mit feurigem Munde: »Sollt ruhn und rasten nicht Tag, nicht Stunde, bis ihr versponnen euer eisgraues Haar, bis abgelaufen dreihundert Jahr – dreihundert Jahr – dreihundert Jahr!«
Alljährlich an dem gleichen Tage die Glocken von selber zusammenschlagen, der Berg eröffnet seinen Kragen, man sieht die Schwestern spinnen dar, bis daß vergangen dreihundert Jahr – dreihundert Jahr – dreihundert Jahr!...
Nestroporiton Orga-Angehöriger
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Thema: Die Fürstin von Mosh Mi Okt 24, 2012 6:37 pm
Fürstin Alantara fuhr über den Antashein, Im leichten Kahn, bei Mondenschein. Die Zofe rudert, die Fürstin spricht: »Siehst du die sieben Leichen nicht, Die hinter uns kommen Einhergeschwommen - So traurig schwimmen die Toten!
Das waren Ritter voll Jugendlust - Sie sanken zärtlich an meine Brust Und schwuren mir Treue - Zur Sicherheit, Daß sie nicht brächen ihren Eid, Ließ ich sie ergreifen Sogleich und ersäufen - So traurig schwimmen die Toten!«
Die Zofe rudert, die Fürstin lacht. Das hallt so höhnisch durch die Nacht! Bis an die Hüfte tauchen hervor Die Leichen und strecken die Finger empor, Wie schwörend - Sie nicken Mit gläsernen Blicken - So traurig schwimmen die Toten!
Nestroporiton Orga-Angehöriger
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Thema: Der alte König Mi Okt 24, 2012 6:37 pm
Es war ein alter König, Sein Herz war schwer, sein Haupt war grau; Der arme alte König, Er nahm eine junge Frau.
Es war ein schöner Page, Blond war sein Haupt, leicht war sein Sinn; Er trug die seidne Schleppe Der jungen Königin.
Kennst du das alte Liedchen? Es klingt so süß, es klingt so trüb! Sie mußten beide sterben, Sie hatten sich viel zu lieb.
Lady Siàdhlàigh Nì Liam
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Thema: Re: Lieder, Gedichte usw. in Tharandrien Mi Okt 24, 2012 7:16 pm
Schöne Texte;-) Darf man da Melodien drauf basteln? Hab schon wieder Ideen im Kopf ;-) Schreibe auch gerade an einer Hymne für Tharandrien;-) Schick ich dir dann mal Lars, ob man das so stehenlassen kann.
Nestroporiton Orga-Angehöriger
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Thema: Re: Lieder, Gedichte usw. in Tharandrien Mi Okt 24, 2012 11:57 pm
Aye kannst du machen Hymne lassen wir uns mal überraschen